Giftfunde im WASAG-Gelände

Nachdem die Analyseprotokolle für die PAK-Funde im WASAG-Gelände eingetroffen waren, wurde eine Anzeige nach dem Gesetz für Sicherheit und Ordnung gestellt. Anders als bei den PAK-Funden in einer Dammaufschüttung bei Niederklein wurde hier allerdings kein Baustopp verhängt. 

 

 

1) Obwohl die mit schwarzen PAK-Brocken besetzten Mauerreste bei den ehemaligen Lagern für Dinitrodiphenylamin unübersehbar waren, schrieb das Regierungspräsidium in Gießen, es habe bei einer Begehung Ende Juni weder PAK-verdächtige Brocken noch größere Mauerstein-reste gefunden.  Wer sich die Videos der Fundstücke ansieht, kann sich darüber nur wundern. 

 

2) Zu den PAK-Funden zwischen Bauwerk 2 und 3 schreibt das Regierungspräsidium, es handle sich um vereinzelte Fundstücke, die im Wesentlichen aus dortigen teils zurückgebauten alten Forstwegen stammen und sich von den Rückbau-Rändern der Wege abgelöst haben. Einige Brocken seien vom Regierungspräsidium aufgelesen, beprobt und zwischenzeitig der ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt worden.

Forstwege aus Beton

Allerdings sind die Forstwege in dem Bereich gar nicht asphaltiert, sondern aus Beton. Beton wird nicht mit PAK hergestellt. Damit können die Wege nicht der Herkunftsort der PAK-Funde sein.

Daneben sieht man den Funden an, dass sie keinesfalls aus Forstwegen stammen können: es sieht Mauersteine. Demnach muss es hier Gebäude gegeben haben, die entgegen dem Planfeststellungsbeschluss nicht ordentlich untersucht, saniert oder entsorgt wurden. 

Belastete Mauersteine

Der Film oben stammt vom 2.9.23 - demnach wurden zwar möglicherweise "einige", aber keinesfalls alle PAK-Funde vom Regierungspräsidium entfernt (vgl. unten das dritte Video links (ca. 250 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite) vom 8. April 2023)


SOG- Anzeige im Juni 2023

Zwischen dem Brückenbauwerk 2 (Bundeswehrstraße bei Baukilometer 58:075) und dem Brückenbauwerk 3 (Artilleriestraße bei Baukilometer 58:895) wurden an vielen verschiedenen Stellen Brocken von krebserregenden und erbgutschädigenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden.

 

Zwei der Brocken wurden von einem Analyseinstitut beprobt und zeigten Belastungen von 10.650 und 27.260 mg/kg PAK. Der Grenzwert für den Einbau im Trassengelände beträgt 5 mg/kg.

 

Es ist daher dringend erforderlich, auch hier einen Baustopp zu erlassen und die von hier verlagerte Erde auf PAK zu untersuchen. Denn ein Teil dieser PAK-Stücke wurde bereits verlagert.

 

Dafür zeigen sich in den abgegrabenen Bereichen etliche Mauersteine, die wegen möglicher Sprengstoffbelastung eigentlich auch nicht mehr vor Ort sein dürften. Es ist naheliegend, dass sich hierunter auch kontaminierte Mauersteine der Gebäude der Schmelz-. Misch- und Gießhäuser 3107 und 3109 befinden, die nach Kriegsende gesprengt wurden und sich dabei weit über die sanierten Flächen hinaus verstreut hatten.

Videos der PAK-Fundorte

PAK-Fund ca. 100 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

PAK-Funde ca. 200 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

PAK-Funde ca. 250 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

PAK-Fund ca. 300 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

PAK-Fund ca. 300 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

PAK-Fund ca. 500 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 25. Mai 2023)

PAK-Fund ca. 30 Meter südlich von Bauwerk 2 (Westseite)

(Video vom 25.5.23)

PAK-Fund ca. 300 Meter südlich von Bauwerk 2 (Westseite)

(Video vom 8. April 2023)


Bildergalerie PAK-Funde zwischen BW 2 und BW 3

Die Brocken zeichneten sich durch einen extremen Geruch nach Teer aus, so dass die Analysewerte von über 10.000 mg/kg PAK keine Überraschung waren.