Giftfunde im WASAG-Gelände (Videos 2023)

Zwischen dem Brückenbauwerk 2 (Bundeswehrstraße bei Baukilometer 58:075) und dem Brückenbauwerk 3 (Artilleriestraße bei Baukilometer 58:895) wurden an vielen verschiedenen Stellen Brocken von krebserregenden und erbgutschädigenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden.

 

Zwei der Brocken wurden von einem Analyseinstitut beprobt und zeigten Belastungen von 10.650 und 27.260 mg/kg PAK. Der Grenzwert für den Einbau im Trassengelände beträgt 5 mg/kg.

 

Daher wurde eine Anzeige nach dem Gesetz für Sicherheit und Ordnung gestellt. Anders als bei den PAK-Funden in einer Dammaufschüttung bei Niederklein wurde hier allerdings kein Baustopp verhängt. Es wurden auch keine weiteren Untersuchungen der von hier verlagerten Erde auf PAK durchgeführt - obwohl ein Teil der im April gefundenen PAK-Stücke bereits verlagert worden war.

 

Dafür zeigen sich in den abgegrabenen Bereichen etliche Mauersteine, die wegen möglicher Sprengstoffbelastung eigentlich auch nicht mehr vor Ort sein dürften. Es ist naheliegend, dass sich hierunter auch kontaminierte Mauersteine der Gebäude der Schmelz-. Misch- und Gießhäuser 3107 und 3109 befinden, die nach Kriegsende gesprengt wurden und sich dabei weit über die sanierten Flächen hinaus verstreut hatten.

Irritierende Antworten aus dem Regierungspräsidium:

1) Aufgelesen

Das Regierungspräsidium schreibt am 2. August 2023, einige Brocken seien von ihm (!) aufgelesen, beprobt und zwischenzeitig der ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt worden.

Seltsam, dass das Regierungspräsidium diese Aufgabe übernommen hat und nicht die Bau-ARGE.

Und es mögen zwar einige Brocken aufgelesen worden sein - aber es blieben noch etliche PAK-Reste vor Ort, vgl. die folgenden beiden Videos vom 2. September 2023, die Brocken es linken Videos sind bereits im Video 3 vom 8. April 2023 unten dokumentiert)

2) Forstwege aus Beton

 Zu den PAK-Funden zwischen Bauwerk 2 und 3 schreibt das Regierungspräsidium, es handle sich um vereinzelte Fundstücke, die im Wesentlichen aus dortigen teils zurückgebauten alten Forstwegen stammen und sich von den Rückbau-Rändern der Wege abgelöst haben. 

Allerdings sind die Forstwege in dem Bereich gar nicht asphaltiert, sondern aus Beton. Beton wird nicht mit PAK hergestellt. Damit können die Wege nicht der Herkunftsort der PAK-Funde sein.

Daneben sieht man den Funden an, dass sie keinesfalls aus Forstwegen stammen können: es sieht Mauersteine. Demnach muss es hier Gebäude gegeben haben, die entgegen dem Planfeststellungsbeschluss nicht ordentlich untersucht, saniert oder entsorgt wurden. 


1) PAK-Fund ca. 100 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

2) PAK-Funde ca. 200 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

3) PAK-Funde ca. 250 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

4) PAK-Fund ca. 300 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

5) PAK-Fund ca. 300 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 8. April 2023)

6) PAK-Fund ca. 500 Meter südlich von Bauwerk 2 (Ostseite)

(Video vom 25. Mai 2023)

7) PAK-Fund ca. 30 Meter südlich von Bauwerk 2 (Westseite)

(Video vom 25. Mai 2023)

8) PAK-Fund ca. 300 Meter südlich von Bauwerk 2 (Westseite)

(Video vom 8. April 2023)


Bildergalerie PAK-Funde zwischen BW 2 und BW 3

Die Brocken zeichneten sich durch einen extremen Geruch nach Teer aus, so dass die Analysewerte von über 10.000 mg/kg PAK keine Überraschung waren.