Offener Brief an Ferrero

 

An die Geschäftsführung von

Ferrero Deutschland GmbH

Hainer Weg 120

60599 Frankfurt am Main

 

Betr. Ihr 75-jähriges Firmenjubiläum

  

Sehr geehrter Herr Jütten, sehr geehrter Herr Schwenk, sehr geehrter Herr Valentini, sehr geehrter Herr Vassalo,

wir Parents for Future gratulieren Ihnen zu Ihrem 75-jährigen Firmenjubiläum. Sie können auf eine große Erfolgsgeschichte zurückblicken und wir lesen gerne auf Ihrer Homepage, dass Sie sich dabei der „Verantwortung für den sorgsamen Umgang mit Ressourcen“ bewusst sind, „Sensibilität für Umweltaspekte“ als „entscheidende Faktoren für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit“ sehen, sich für den ökologischen Fußabdruck der Ferrero-Gruppe interessieren und Wasser als „eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen“ ansehen.

 

Wir bitten Sie zu diesem Anlass dringend darum,  diese Bekenntnisse ab sofort auch wirklich konsequent umzusetzen. Bisher zählen Sie ja zu den Unterstützern der A 49. Das passt ganz und gar nicht zu den oben formulierten Leitsätzen!

 ·     Eine Forderung nach dem Ausbau der A49 erweckt den Eindruck, dass Sie auch in Zukunft nicht beabsichtigen, die Gleise in Stadtallendorf zu nutzen und ihren CO2 Abdruck damit eklatant zu verbessern.

 ·         Es scheint außerdem, dass Ihnen der Wasserschutz der Region nicht viel wert ist. Denn Ihnen wird bekannt sein, dass der Ausbau durch ein wichtiges Wasserschutzgebiet läuft, dass der Planfeststellungsbeschluss bezüglich des Wasserrechts fehlerhaft ist und dass sich im Baugebiet eine der größten und gefährlichsten Rüstungsaltlasten Europas befindet.

 

Wir hoffen sehr, dass Sie Ihre Verantwortung für unserer aller Umwelt wahrnehmen, in dem Sie sich ab sofort gegen den Ausbau der A 49 einsetzen. Denn noch ist es billiger und umweltfreundlicher, auf einen Bundesstraßenausbau umzuschwenken und damit das europäische Naturschutzgebiet zu retten und den Trinkwasserschutz für die Rhein-Main-Region sicherzustellen.

Mit freundlichen Grüßen

 

Absage persönliche Briefübergabe

 

Ferrero sagte die persönliche Übergabe eines Briefes zum Firmenjubiläum ab. Ohne den Brief zu kennen schrieben sie, sie wären die falschen Ansprechpartner für unser Anliegen bezüglich des Autobahnausbaus ...  Die Antwort auf den Brief findet sich weiter unten! 

Hier geht es zu einer Pressemitteilung zu dieser Absage.

Weitere Hintergrundinformationen gibt es hier!

 

Verantwortung ?

 

Es scheint so, als ob Ferrero sich der auf seiner Homepage dargestellten Verantwortung doch nicht bewusst ist und Umweltschutz nicht im Interesse der Firma ist. Genaueres findet sich im Antwortschreiben von Ferrero und der Antwort der Parents for Future auf diese Antwort weiter unten.

Konsequenzen

 

Jeder ist aufgerufen, aus dieser Antwort von Ferrero, aus den Forderungen nach dem Ausbau der A 49 wie in den Hintergrundinformationen erläutert und den großen Summen an illegalen Parteispenden naheliegende Konsequenzen zu ziehen. Eine Kaufboykott hat schon einmal einen Unternehmesriesen dazu bewogen, seine Strategie zu ändern, wie im Greenpeace Rückblick zu Brent-Spar genauer erläutert wird. Entscheidend für den Erfolg, dass die Plattform Brent-Spar nicht im Meer versenkt wurde war demnach "Das Engagement der Bürger. Ihr entscheidender Beitrat zur historischen Bedeutung des Ereignisses war, dass sie den Boykott als ein Mittel der politischen Willenskundgebung von unten gegen "die da oben" (wieder)entdeckten." (ebda. S. 26) 

 

Etliche haben unten stehenden Brief verschickt (oder auch per mail an: Presse@ferrero.com). Die unten abgebildete Antwort gilt allen Briefeschreibern.